Farbe: ein großes Thema

Farbe: ein großes Thema

Statt Prozessfarben (CMYK) sind hier Schmuckfarben/Volltonfarben der Standard. Das geeignete Arbeitsmittel für den Designer ist daher der Pantone-uncoated- und der HKS-N-Farbfächer. Auf Halbtöne sollte man verzichten, es sei denn ein deutlich sichtbares Druckraster ist als Stilmittel gewünscht.

Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die Anzahl der Druckfarben eines Projekts. Die für Letterpress eingesetzten Pressen (Buchdruckmaschinen) sind per se Einfarben-Druckmaschinen; daher kann generell nur eine Farbe pro Durchgang gedruckt werden kann. Mehrfarbige Letterpress-Arbeiten treiben den Aufwand (= Preis) der Drucksache schnell nach oben, jedoch wäre es technisch kein Problem, z. B. sieben Farben seriell zu drucken. Fast immer ergeben aber bereits einfarbige Entwürfe in Verbindung mit schönem Papier dank Letterpress ein ästhetisches Highlight.

Wenn es kreischen soll, kann man auf Day-Glo-Farben im Rettungswagen-Look zurückgreifen. Vielleicht noch reizvoller: Für einen subtilen respektive dezenten Stil könnte man auch die Druckfarbe schlicht weglassen, so dass sich das Druckbild nur durch Licht und Schatten im Papier wiederfindet.

So wie man es vom Offsetdruck her kennt, sind Letterpress-Druckfarben lasierend. Schwarz und Metallic-Farben sind davon ausgenommen, jedoch sollte man auch deren Opazität (Lichtundurchlässigkeit) nicht überschätzen.

Manchmal ist es eine gute Idee, zwei Vollton-Farbflächen durch Überdrucken zu einer – kostenlosen – dritten Farbe zu mischen.

Blau überdruckt gelb und ergibt grün. In den Druckdaten müssen diese Bestandteile zuvor auf Überdrucken eingestellt werden.

Am Rechner lässt sicher dieser »Überdrucken-Look« in den gängigen Adobe-Programmen mit der Einstellung Multiplizieren recht gut simulieren. Die Funktion darf jedoch nicht bei fertigen Druckdaten eingesetzt werden, sondern dient nur der Vorschau.

Achtung bei farbigem Papier: dunkle Druckfarbe auf hellem Papier ist kein Problem, andersherum schon (siehe auch hier). Die subtraktive Farbmischung durch lasierende Farben ist die Ursache dafür. Soll unbedingt eine helle Farbe deckend auf ein dunkles Papier, können wir Heißfolienprägung oder Siebdruck als Lösung anbieten.