Früher betreute ich Industriekunden in den Bereichen Corporate Design und Printmedien als Partner in einer Designagentur.
Das erste per Letterpress bedruckte Stück Papier, dass ich in den Händen hielt, ließ ich vor einigen Jahren von einem über 80 Jahre alten Essener Buchdrucker anfertigen, der inzwischen seine Rente genießt. Der Prozess der Herstellung samt Farbengeruch und Atmosphäre in seiner Druckerei und schließlich das bemerkenswerte Druckergebnis ließ mich inne halten. Der allgegenwärtige vierfarbige Industriedruck erschien mir plötzlich uninteressanter denn je – das ist bis heute so geblieben.
Die zweite Arbeit fertigte ich selbst im Untergeschoss meines damaligen Büros mit einer kleinen Andruckpresse an. Das Experimentieren mit Gutenbergs Erfindung war die Initialzündung einer berufliche Passion, die von da an alles für mich veränderte. Schnell wurde mir klar: der direkten Abstimmung und Interaktion von graphischer Gestaltung, Materialwahl und Drucktechnik wohnt eine besondere Art von Freiheit inne.
Gemeinsam mit meiner Lebenspartnerin betreibe ich heute ein Unternehmen namens Letterjazz, in der ein buntes Spektrum an Prägedruck- und Verarbeitungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. Ebenso ist unser Materialfundus und die geübte Zusammenarbeit mit Partnern aus anderen Spezialbereichen ein gewachsener Vorteil. Die Energie, die wir in unsere Arbeit investieren, kommt als Feedback von begeisterten Kunden wieder zu uns zurück – ein gutes Geschäft für alle beteiligten.