Letterpress? Aha, die Sachen sind so gestanzt!?

Letterpress? Aha, die Sachen sind so »gestanzt«!?

Du meinst wahrscheinlich »geprägt«. Richtiger noch wäre einfach »gedruckt« – Letterpress könnte man auch als Prägedruck bezeichnen. Die von den Farbauftragswalzen eingefärbte, erhabene Druckform dringt ein wenig ins Papier ein, berührt also nicht nur seine Oberfläche*. Beispiel: Ein kleiner kreisrunder i-Punkt; wenn man die Druckform in einem flachen Winkel betrachtet, hat der i-Punkt die Form eines Kegelstumpfs, der im Papier eine entsprechende Vertiefung hinterlässt. Nur die eingefärbte, obere Fläche des Kegelstumpfs (bei Bleilettern würde man Auge dazu sagen) färbt auch das Papier ein.

*im klassischen Buchdruck ließ man die Druckform das Papier nur leicht »küssen«; man wollte schlicht das Letternmaterial schonen – außerdem waren früher Wahrnehmungsgewohnheiten und entsprechend erwünschter Look wohl anders als heute.