Goldschnitt

Der Begriff Goldschnitt ist unmittelbar mit dem Beruf des Buchbinders verknüpft und mit dem Buch an sich als Anwendungsgebiet. Um einem Buch ein luxuriöses Erscheinungsbild zu verleihen, kamen Schnittverzierungen als Goldschnitt, Silberschnitt und Farbschnitt in Frage, auch wenn die initiale Motivation der Schutz der Schnittkanten war. Als Bücher noch wohlhabenden Menschen vorbehalten waren, galt es eine Technik zu finden, die durch Einsatz von Metallen bzw. Blattgold auch die Schnittkanten haltbarer macht. Diese Funktion des Werterhalts wandelte sich im Laufe der Zeit immer weiter zu einer Veredelung zur Schaffung eines offensichtiches Wert- und Prestigemerkmals.

Schnittveredelung heutiger Druckprodukte

Mit Printprodukten einen nachhaltigen Wow-Effekt erzielen gelingt mittels Schnittveredelung par exellence: Visitenkarten mit hochglänzenden Schnittkanten, Einladungen zu besonderen Events mit metallisch-spiegelnder Veredelung an der Außenkante oder Prints auf Graupappe mit Silberschnitt als Kontrast.

Das Essener Print-Studio Letterjazz gehört zu den raren Anbietern auf dem Feld der Schnittveredelung von hochwertigen Karten. Die ohnehin betont edel, mit besonderen Druckverfahren produzierten Drucksachen können wahlweise mit Farbschnitt, oder auch mit metallisch glänzendem, so genannten Folienschnitt veredelt werden. Heute werden statt Blattgold nämlich metallisierte Folien als Träger hochglänzender Schichten in der Herstellung von Gold- und Silberschnitt eingesetzt. Dadurch ist es auch möglich, den metallischen Glanz farbig getönt zu erhalten. Ein besonderer Style ist etwa ein blau-metallischer oder bronzefarbener Schnitt in Kombination mit einem hellgrauen Feinstpapier in Kartonstärke.

Gestalterisch ist der Goldschnitt oder Silberschnitt ein effektvolles Stilmittel, welches jedoch mit Fingerspitzengefühl zur Anwendung kommen werden sollte. Damit der Luxusausdruck im Ergebnis nicht „overdone“ wirkt, bietet sich an, die grafische Gestaltung der Karte selbst schlichter und reduzierter zu halten. Es ist in etwa so wie mit Goldschmuck: zuviel ist zuviel, jedoch: in der richtigen Dosis gibt man mit jeder schnittkanten-veredelten Karte ein ganz besonderes Statement ab.

In puncto Papierstärke gilt: je üppiger, desto wirkungsvoller wirkt die veredelte Schnittkante. Visitenkarten sollten mindestens aus 350-g-Karton gefertigt sein. Bei etwa 600 g/qm ist der Glanz sehr präsent. Bei den Druckverfahren ist der gewöhnliche Vierfarbdruck angesichts solcher Materialstärken nicht möglich – um so erfreulicher, dass bei Letterjazz mit Letterpress, Heißfolienprägung und Siebdruck die Bedruckung sehr großzügiger Kartonstärken zum normalen Tagesgeschäft gehört. Auf dem Feld des multisensuellen Marketings gilt es als Fakt, dass man Absendern von Informationsträger mit höherem Gewicht mehr Kompetenz zuordnet. Das spricht, neben der flächenmäßig größeren Schnittkante, ebenso für eine 700-g-Karte als selbstbewusstes Statement im Kontakt mit neuen Kunden und Partnern.