Letterpress-Pop-Up

Gilt es, Einladungskarten für ganz besondere Anlässe zu versenden, ist Letterpress das Druckverfahren. Der New Yorker Imaginationskünstler Marco Tempest gab auf der Technologie-Konferenz TED seine Neueste Hightech-Zaubershow zum Besten, in der sich alles um die Physiker-Legende Nicola Tesla dreht. Natürlich kann man Gäste, die 7500 Dollar für die TED-Mitgliedschaft investieren, nicht mit einem vierfarbigen 135 g/qm-Flyer informieren. Marco fand im Netz den deutschen Pop-Up-Experten Peter Dahmen, der neben der Entwicklung der Karte auch noch in wesentliche Bestandteile der Show involviert war. Peter entschied sich für Letterjazz als Partner und so druckten, stanzten, klebten und falzten zahlreiche fleißige Hände in der Essener Werkstatt ein paar tausend Karten, die dann Flugs per FedEx zum Broadway gelangten.

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Kurzmitteilungen aus der Box

Wenn die Koordinaten des Empfängers bekannt sind, werden kleine Botschaften üblicherweise von eifrig kreisenden Daumen in die zivilisationsüblichen Devices eingegeben. Möchte man jedoch lieber etwas Gegenständliches hinterlassen, führt kaum ein Weg am Medium Papier vorbei – und das wiederum geht durchaus ohne Zettelchen und die eigene verwahrloste Handschrift. Kleine feine Kärtchen mit markanten Botschaften sagen es ganz nebenbei: der Absender ist einer von der stilsicheren Sorte.

Für Römerturm durften wir diese feine Stülpbox mit 66 Letterpress-Karten, Innenleben und Etikett von der Idee bis zum fertigen Produkt realisieren. Die Mitteilungskärtchen wurden aus einem hier bereits beschriebenen 715 g/qm-Karton gefertigt und das lochperforierte Etikett aus dem feinen Colambo-Haftpapier.


Die Abwesenheit des Adressaten ist bei der Anwendung bestimmter Mitteilungskarten zu bevorzugen.

Letterpress – für die feinen Leute

Billard-Queues und hochwertiges Zubehör wie Pflegemittel und Kreide wollen fein gebrandet und artig verpackt werden. Wer in der Markenkommunikation anstelle der allzu gewöhnlichen, preisevergleichenden Konsumentenklasse die ohnehin verwöhnte, vornehme obere Schicht erreichen will, muss schon mindestens visuell deren Sprache sprechen. Darum wurde in der (an der FH Dortmund exzellent bewerteten) Bachelor-Arbeit von Marco Störmer höchsten Wert auf adäquates Naming, Design und Packaging gelegt. Nach einem konzeptionellen Austausch mit Letterjazz entschied Marco sich für den weniger einfachen Weg und wurde mit Druckergebnissen belohnt, die man gut mit sophisticated beschreiben könnte. Gmund-Papier und Offsetdruck kombinierte er mit Letterpress-Freuden aus dem Hause Letterjazz.

Nachfolgend einige Einzelheiten zur umgesetzten Aufgabe …

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Licht und Magie in der Druckwerkstatt

Schon bald wird ein kostbares Destillat in Form von frisch produziertem Bewegtbild-Content unsere Letterpress-Arbeit in warmen Farben veranschaulichen. Natürlich lassen wir selbst die Finger von der Herstellung solcher feinen Filmbonbons, denn es gibt ja Vollprofis – dazu später mehr auf diesem Sender.

Für zweiundachtzig Sekunden Qualitätsbilder wurde an drei Tagen in unserer Essener Feinprägeanstalt Letterjazz und an einer zweiten, sehr beeindruckenden Location gedreht, was aber keineswegs den Gesamtzeitaufwand beschreibt.

Einige Kilowatt an Filmleuchten haben eine Früh-Morgens-Stimmung in die Arbeitsstätte gebracht. Gefilmt wird digital und in Kinoqualität.

Nicht wenige Apparaturen und Koffer muss man schleppen, wenn man gute Bilder produzieren möchte.

Am ersten Drehtag wurde der Jazz-Bestandteil des kleinen Films an einer zweiten Location eingefangen. Ein strenger Drehplan sorgte für die nötige Pünktlichkeit, denn wir hatten den spektakulären Raum mit den zehn Meter hohen Decken für einen halben Tag gemietet.

 

Ausgezeichnete Kunden

Gelegentlich finden feine Urkunden den Weg in die Buchdruckmaschine. Das kürzlich für die Wiesbadener Designer von New Cat Orange gedruckte Zertifikat erwies sich aber als unerhört liebevoll gemachtes Wertpapier. Um allen Details der feinen Formgebung drucktechnisch gerecht zu werden, war es geboten, das Sujet in drei Bestandteile zu separieren (drei Filme, drei Klischees, drei Durchgänge drucken). Das Finishing erledigte der „Dreischichtbetrieb“: Jeden Bogen des feinen Gmund Cotton linen cream durften wir mit orangenem Gmund-Colors-Karton als Zwischenlage sowie mit einem weiteren Bogen Cotton per Kaschierung für alle Zeiten verbinden (siehe unteres Bild).

Rückspuler

Wer selbst und ständig erwerbstätig ist, kennt den bunten Blumenstrauß an Aufgaben, denen man sich im kleinen Betrieb gegenüber sieht. Meinen es die Auftraggeber besonders gut mit einem, nimmt die Frequenz sozialer Kontaktpflege rapide ab und die hier im Blog sonst geübte Beleuchtung der innervierwändischen Prägedruck-Atelier-Geschehnisse bleibt unverrichtet.

Dabei wäre doch so einiges im vierten Viertel des zurückliegenden Jahres berichtenswert gewesen – darum hier nur einige wenige kleine Rosinen, stellvertretend für zahlreiche tolle Erlebnisse:

Ein Besuch der Papierfabrik Zerkall in der Eifel brachte Anfang November Licht ins Dunkel: so entsteht er also – der charakteristische gerissene Rand der Büttenpapier-Briefhüllen, die wir so gern für Einladungskarten einsetzen. Da reißt doch tatsächlich eine tüchtige Dame Papierbögen stapelweise an zuvor in der Rundsieb-Produktion definierten stellen auseinander. Über das außergewöhnliche Unternehmen und die bemerkenswerte Atmosphäre, in die die gesamte Fabrik der Familie Renker eingehüllt ist, müsste man viel ausführlicher berichten. Zumindest über die feinen Büttenpapier-Erzeugnisse werde ich hier später noch mal ein Wort verlieren.


Toreinfahrt zur Papierfabrik Zerkall in Hürtgenwald

Die Saison hielt, was sie versprach und bescherte uns ab September, aber vor allem im November prächtig viele Prägedruck-Aufträge mit Weihnachtskarten von Kreativunternehmen, Industrie und Dienstleistern. Stellvertretend für viele gestalterische Highlights hier eine einfarbige Karte, die zeigt, dass man statt in mehrfarbige Letterpress-Projekte zu investieren durchaus eher mal illustrativen Aufwand betreiben sollte.




(Agentur: marcellini media, Essen)

Ebenso aus weihnachtlichem Anlass entstand eine erfreuliche Arbeit unter der Regie des Kölner bueroneu: für die evangelische Landeskirche in Bayern galt es einen Schuber mit sieben Broschüren zu realisieren. Inhaltsseiten und vorgedruckte Umschläge wurden von der Universitätsdruckerei Mainz in tadelloser Art und Weise umgesetzt, die Endfertigung geschah bei Maren Thomsen in Berlin und bei uns in Essen durften Umschläge und Schuberbögen per Prägedruck im kräftigen Pantone Warm Red bedruckt werden. Neben den 3.000 Schubern (900 g/qm) entstanden noch 21.000 Broschürenumschläge, welche sich dank des volumigen Kartons (Munken Print) in der Werkstatt ordentlich breit machten – was für die Druckindustrie ein Klacks ist, beschert der »Prägeanstalt« Letterjazz ein paar Tage Arbeitsauslastung …




Üblicherweise bedrucken wir kartonweise Papier, beim Weihnachtsoratorium-Projekt waren es mehrere Paletten.

Nachdem mich im Spätherbst zwei Kunden mit klassischen Personenwagen besucht haben, möchte ich um weitere Freuden dieser Art bitten. Von einem Papier-Vertriebler weiß ich zumindest, dass ein Stern mit Stoffdach in der Garage auf einen Ausflug ins Ruhrgebiet wartet. Das Lichtbild zeigt einen fliegenden Teppich vom Typ Citroën DS, welcher von Limburg an der Lahn zum Letterpress-Drucksachen-Abholen nach Essen schwebte.


Die weiteren Aussichten: Das Letterjazz-Tagesgeschäft reicht nach wie vor bis in die Nächte und verhindert eifrige Berichterstattung in Wort und Bild. Die Pausen sollten aber kürzer werden – ich gelobe Besserung.

Saisonale Grüße


Dass lange vor der stillen Nacht eine stark ausgeprägte Stille hier im Blog eingekehrt war, liegt schlicht an der naturgemäß heftigen Auslastung im vierten Quartal. Ausruhen! fordern jetzt die Signale, die von innen kommen. Zwischen Weihnachten und Neujahr ruhen darum hier alle Pressen, hydraulischen Messer, Verpackungsband-Abroller und Tastaturen. Unseren Auftraggebern, Lieferanten, Partnern, Blogverfolgern, Marktbegleitern und Hofnachbarn wünschen wir gemütliche Tage und einen guten Rutsch!

Quader statt Blätter

Darf es etwas mehr als 300 g/qm sein? Gern und oft mache ich darauf aufmerksam, dass sich die heutigen High-Tech-Druckverfahren sehr schwer tun, wenn man in puncto Papier etwas solides in der Hand haben möchte.

Willkommen in unserem Druck-Atelier: ab 400 Gramm fängt der wahre Spaß erst an. Prägedruck bzw. Letterpress macht’s möglich. Einer unserer Tiegeldruckpressen ist ein Vielfraß vor dem Herrn; konstruktionsbedingt verschmäht er selbst eine 2,5 Millimeter dicke Pappe nicht, was eine unverschämte Freiheit in der Materialwahl möglich macht.

Für Römerturm Feinstpapier durften wir den 715 g/qm schweren Grafik-Umschlagkarton „PURE COLOUR 715“ mit seinen 15 verschiedenen Färbungen in die Maschine nehmen – ein bemerkenswerter Karton mit echten Alleinstellungsmerkmalen.

Römerturm Pure Colour 715
Römerturm Pure Colour 715
Römerturm Pure Colour 715
Neben der unproblematischen Bedruckung an sich war natürlich das geprägte Erscheinungsbild ein weiteres Plus der Umsetzung per Letterpress.

Mit der gleichen Maschine bedrucken wir darüber hinaus sogar feste Buchdecken, die bereits mit Einbandgewebe bezogen sind. Gegenüber der hier sonst üblichen Heißfolienprägung lassen sich auch kleine Details in bestechender Qualität reproduzieren. Dazu demnächst mehr in diesem Blog.